Sagenhaft gut
So könnte man die Partnerregionen beschreiben. Südlich von Darmstadt, einer der größten hessischen Städte, wird das Leben in gemütlichen Fachwerkstädtchen wie Heppenheim, Lorsch, Michelstadt und Erbach malerisch ursprünglich. Gästeführer schlüpfen für Dich in historische Gewänder, wie das Zwingenberger Waschweib Anna, und machen so die Vergangenheit lebendig.
Wie kein anderer führt der Nibelungensteig seine Besucher auf heldenhaften Spuren durch die Region. Hier tauchst Du beim Wandern in die Welt der Nibelungen ein, erkundest auf den Spuren von Rittern und Riesen reizvolle Landschaften und beeindruckende Naturdenkmäler. Die Hauptrolle gebührt definitiv der herrlichen Natur mit ihren romantischen Tälern, plätschernden Bächen und schattenspendenden Wäldern in der wärmsten Region Hessens.
Ein Held, ein Drache, viele Brunnen
Ausgerechnet hier soll der stolze Held einer der größten mittelalterlichen Sagen sein Ende gefunden haben. Der Drachentöter Siegfried aus dem berühmten Nibelungenlied starb durch die Hand Hagens an einer geheimnisvollen Quelle. Der genaue Ort ist nicht überliefert, aber spätestens am Siegfriedbrunnen in Grasellenbach weht ein Hauch von Schicksal, wenn der Wind durch Farne und Nadelhölzer streicht.
Eine Tageswanderung über den Nibelungensteig entfernt liegt das romantische Kurstädtchen Lindenfels. Die eindrucksvolle Ruine der Burg Lindenfels und das Drachenmuseum entführt Dich in in längst vergangene Zeiten.
Auch am Fuße des Felsenmeers bei Lautertal-Reichenbach findest Du einen Hinweis auf die berühmt-berüchtigte Stelle, an der Siegfried sein Leben gelassen haben soll. Dabei ist hier ein anderer Mythos mindestens genauso spannend: Der Streit zweier Riesen soll zur Entstehung dieser spektakulären Steinformation geführt haben. Begraben unter hunderten von riesigen Steinen schlafen die beiden nun. Und wenn Du abends, wenn alles ruhig ist, Dein Ohr an einen Felsen hält, kannst Du sie vielleicht schnarchen hören. So heißt es.
Abschließend führt die Reise auf den Spuren des Helden Siegfried unweigerlich nach Lorsch. In der Zehntscheune, die zum UNESCO Welterbe Kloster Lorsch gehört, könnte ein Sandsteinsarkophag die letzte Ruhestätte Siegrieds gewesen sein. Das Klostergelände mit der Königshalle und seiner weltberühmten bunten Sandsteinfassade und dem Freilichtlabor Lauresham führt seine Besucher bis in die Zeit Karl des Großen.
Wenn es Dich nach so vielen Sagen und Mythen wieder ins Hier und Jetzt zieht, kannst Du entlang des Blütenwegs oberhalb von Zwingenberg und Bensheim entspannen.
Auf in die Schlemmerregion
Wandere nach Herzenslust durch lang gezogene Täler oder ausgedehnte Buchen- und Mischwälder oder entdecke die Region mit dem Rad. Wenn dann Dein Magen ordentlich knurrt, ist es Zeit, die kulinarischen Leckereien zu erkunden. Streuobstwiesen, Spargel, Erdbeeren – „Bodenschätze“ aus Wald und Feld.
Die bodenständige Küche der Region Bergstraße-Odenwald schmeckt nach einer Mischung aus Tradition und Innovation. Zu den Kartoffelwochen dreht sich alles um die tolle Knolle aus der Erde. Gasthöfe wie „Zum Grünen Baum“ in Michelstadt feiern dann die herbstliche Erntesaison mit regionalen Köstlichkeiten. Das "Weinhaus zur Hahnmühle" in Bensheim verwöhnt seine Gäste seit 30 Jahren, heute mit dem berühmten Odenwälder Kochkäs mit Musik oder hausgemachten Lammbratwürsten von der Schäferei Volk.
Roter Riesling und Co.
Wenn es um Genuss geht, spielt der Wein an der Bergstraße die Hauptrolle. In dem kleinen, aber feinen Weinanbaugebiet keltern mehr als 400 Winzer verschiedenste Rebsorten vom weißen Burgunder bis zum roten Dornfelder. Hier ist auch die Heimat des Roten Rieslings, die Wiederentdeckung einer uralten Traube. Die Weingut Kühnert in Alsbach oder Freiberger in Heppenheim beispielweise laden Dich gerne zur Probe ihrer ausgezeichneten Weine ein. Ebenfalls lohnt ein Abstecher ins Viniversum, der multimedialen Vinothek der Bergsträßer Winzergenossenschaft, die Dir die Bandbreite der Bergsträßer Weine präsentiert.
Auch die Apfelvielfalt des Odenwaldes spielt eine große Rolle in der regionstypischen Küche - ist sie doch des Odenwaldes regionales Kulturgut. Das Bewusstsein für den Wert dieser Äpfel ist wieder größer geworden. So etwa in der Küche von Familie Treusch, deren Restaurant „Treuschs Schwanen" in Reichelsheim den Äpfeln des Odenwaldes eine zentrale Rolle zuweist – sei es in Form von Apfelwein-Sauerkraut zur hausgemachten Kartoffelbratwurst, als Apfel-Zwiebel-Vinaigrette zum Odenwälder Weiderind oder in Gestalt eines in Apfelwein geschmorten Bauernhähnchens mit Gemüse und Apfelstückchen.
Soweit das Auge reicht
Genieße das mittelalterliche Menü in Form eines Rittermahls, das Dir die „Schlossgeister“ im Schloss Auerbach servieren. Der Blick von Burgruine über die Region und den benachbarten Berg Melibokus krönen den Ausflug. Auch der Anstieg auf den höchsten Berg der Region mit über 500 Metern lohnt sich. Immer wieder öffnen sich Dir faszinierende Ausblicke von der Bergstraße in die Rheinebene oder von den Höhenzügen des Odenwaldes bis zur Skyline von Frankfurt.
„Hier fängt Deutschland an, Italien zu werden“, schwärmte einst Kaiser Joseph II. auf seinem Weg nach Frankfurt. Vor allem das Wechselspiel der Farbenpracht in der Natur überrascht das ganze Jahr über. Sei es das rosa Meer der Mandelbaumblüten im Frühling oder das saftige Grün der Wälder, das im Herbst ein überwältigendes Feuerwerk aus gelb, orange und rot zündet.
Hast Du schon Deine Lieblingsjahreszeit im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald gefunden?