Liebenswerte Basaltköpfe
Ein bisschen schroff, ein bisschen kantig – so ist hier nicht nur die Landschaft. Wegen ihrer dickköpfigen Art und der weitverbreiteten vulkanischen Gesteinsschicht sind hier die „Basaltköppe“ zuhause. Die Westerwälder tragen den Spitznamen mit Stolz. Das Liebenswerte unter der rauen Schale zeigt sich – wie so oft – am Esstisch: Wenn Du die kulinarische Vielfalt kennenlernst, kannst Du im Westerwald nicht nur Gast sondern auch Freund sein.
Gute und deftige Küche, herzhafter Schnaps und Braukunst – dafür ist der Westerwald bekannt. Traditionell schlemmt der Gast bei Dippekuchen, Biersuppe und Eierkäs. Oder auch ganz modern mit Hessen Tapas in der „Gud Stubb“ im wunderschönen Fachwerk des Ringhotel Nassau-Oranien in Hadamar. Den regionalen Genussmoment rundet bei schönem Wetter ein heimischer Dornfelder auf der lauschigen Gartenterrasse ab. Zum Schluss darf ein waschechter Westerwälder Kümmel oder Wacholder zur Verdauung nicht fehle, oder auch zwei.
Westerwälder Wanderlust
Gut gestärkt lernst Du die Region am besten zu Fuß kennen. Vom Fachwerkstädtchen Herborn führt Dich der WesterwaldSteig in 16 Etappen über 235 Kilometer. Er ist als Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet und zählt zu den „Top Trails of Germany“. Vorbei an Flüssen, Seen und felsigen Landschaften erwanderst Du Dir hier Schritt für Schritt Erholung im Herzen der Natur.
Ahorn, Eschen und Ulmen spenden Dir Schatten neben kristallklarem Wasser, das gurgelnd über mächtige Steine fließt. Während es Dir im Wald der herbe Duft nach Harz und Moos in die Nase steigt, mischt sich in den Lichtungen die Frische blühender Wiesen dazu. Wandern über Stock und Stein gehört hier wortwörtlich dazu: Basalt, Schiefer und Ton prägen die Landschaft und weisen mancherorts auf spannende Geschichten, die zum Beispiel das Bergbaurevier Dillenburg zu erzählen vermag.
Kleine Wäller
So heißen im Westerwald die hübschen Spazier(wander)wege, für Urlauber, die gerne schlendern und weniger lange Touren bewältigen möchten. "Basalt + Wasser" erlebt man auf dem 7,6 km langen gleichnamigen Spezialweg. Eingebettet in sanfte Wiesen und Laubbäume ist nach der Wanderung die Ulmbachtalsperre ein herrliches Fleckchen für alle, die beim Campen am Ufer dem Alltag und sich selbst eine Ruhepause gönnen möchten. Etwas anspruchsvoller wird es mit den zehn verschiedenen Wäller Touren, die als Kurz- und Tageswanderungen angelegt sind. Auch hier kannst Du entweder gemütlich entlang der Bachläufe, über weites Weideland wandern, oder auch den nächstgelegenen Hügel besteigen, der mit grandiosen Aussichten über den Westerwald bis zum Siebengebirge oder zum Taunus lockt.
Eine dieser Touren ist die etwa 36 km lange Wäller Tour Greifenstein-Schleife mit zahlreichen Highlights. Die namensgebende Burg Greifenstein ist eines davon. Die Burg bietet Dir nicht nur einen spektakulären Ausblick von den Doppeltürmen, sondern auch eine prunkvolle Barockkirche und geheimnisvolle Kasematten. Vor allem aber ist die Glockenwelt Burg Greifenstein mit über 100 Glocken, die in ihrer Art bedeutendste Glockensammlung Deutschlands.
Wilde Weiber
Der Sage nach wohnten einst wilde Weiber in den Höhlen über dem romantischen Aubachtal. Das Wildweiberhäuschen ist heute eins der ältesten Naturschutzgebiete Hessens. Entdecke hier den namensgebenden Kalkfelsen, der rund 30 Meter in die Höhe ragt. Hier findest Du auch den Rundweg „Das wilde Aubachtal“, ein Teil des Rothaarsteigs und ein weiterer ausgezeichneter hessischer Wanderweg.
Ab auf's Wasser!
Inmitten von Wäldern und Wiesen liegt die blau schimmernde Krombachtalsperre, die Dich zum Baden und Sonnen einlädt. Ein typischer Westerwälder Wind kann auch hier nicht schaden, dann finden auch Segler und Surfer hier optimale Bedingungen. Bei weniger Wind lohnt sich eine Fahrt auf einem SUP. Den Sonnenuntergang an der Krombachtalsperre zum Ausklang eines erholsamen Tages solltest Du Dir auf keinen Fall entgehen lassen.