Wir sind zu Gast in Sachsenhausen am Affentorplatz. Der Frankfurter Stadtteil ist bekannt für sein Ebbelwoi-Viertel. Zwischen Affentorplatz und Frankensteiner Platz dreht sich alles um das Frankfurter Nationalgetränk, den Ebbelwoi. Hier befindet sich in guter Gesellschaft mit anderen historischen Apfelweinlokalen die Affentor Schänke, die bekannt ist für ihre authentische und regionale Hausmannskost. Pia und Frank Winkler haben es mit ihrer herzlichen Gastfreundschaft und der gemütlichen Atmosphäre in ihren drei Lokalen geschafft, ein Gefühl von Daheim zu kreieren.
Ein Ort mit Geschichte
Die Affentor Schänke findet ihren namentlichen Ursprung durch die Bezeichnung „Ave-Maria-Tor“. Im Spätmittelalter gingen viele Stadtbesucher durch das südliche Stadttor, um ins Innere der Stadt zu gelangen. Räuber und Wegelagerer machten das Land außerhalb der Stadtmauern damals unsicher und gefährlich. Demzufolge sprachen die Besucher vor dem Verlassen der sicheren Stadt noch ein Ave-Maria aus. Über die Jahre hinweg entstand daraus die abgekürzte Form „Ave-tor“, was auf Frankfurterisch „Affe-Tor“ heißt. So bekam die Apfelweinstube ihren heutigen Namen.
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Genießen ohne Schnickschnack
Bei den Winklers bekommst Du Gerichte, die Dein Herz erwärmen. Auf jegliche Geschmacksverstärker und industriell vorgefertigte Zutaten wird verzichtet. Die Gewürze beziehen sie von der Familie Holland aus dem alten Gewürzamt in Klingenberg am Main und den Bio-Senf erhalten sie von Franks altem Bekannten Rainer Koch, dem Gründer der Einbecker Senfmühle. In dem langgezogenen Gastraum der Affentor Schänke konkurrieren die traditionellen Speisen um die Aufmerksamkeit der Gäste. Du findest Bembel, soweit das Auge reicht und die gemütlichen Nischen mit ihren dunklen Holzvertäfelungen laden dazu ein, über einen ereignisreichen Tag zu sprechen.
Du hast die Wahl zwischen hessischen Klassikern wie einem extra cremigen und würzigen Handkäs, groben Bauernbratwürsten vom Bauern Trapp aus dem Hochtaunuskreis oder der Frankfurter Grie‘ Soß. Aber auch die Beilagen können sich sehen lassen: Zwiebelmarmelade, fluffiger Kartoffelstampf, selbstgemachtes Apfelsauerkraut oder Apfelzwiebelgemüse. Passend zur würzig-frischen Grie’ Soß solltest Du zu Deinem Gericht ein Frankfurter „Stöffchen“ genießen.
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Sieben Kräuter vom Riedhof in Nieder-Erlenbach
Für die Zubereitung der Grie‘ Soß verlässt sich der Küchenchef der Affentor Schänke ganz auf die gute Qualität und den ursprünglichen Geschmack der Kräuter von Michael Weiß in Nieder-Erlenbach. Die Kräuter werden seit mehreren Generationen am Rand der Wetterau im Freiland und im Gewächshaus angebaut. Seit 2016 besitzt die hessische Spezialität das Gütesiegel der geschützten geografischen Angabe. Die Richtlinien bestimmen das Mengenverhältnis, die Herkunft und die Ernte der Frankfurter Kräuter.
Die Saison beginnt um Ostern, traditionell wird die Grie‘ Soß deshalb auch am Gründonnerstag gegessen. Bis zum ersten Frost werden die Kräuter das ganze Jahr über geerntet. Kaufen kannst Du sie zum Beispiel auf regionalen Wochenmärkten, in der Kleinmarkthalle in Frankfurt oder Du besuchst eine der unzähligen Apfelweinstuben in Alt-Sachsenhausen.
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