Immer dem Duft des Fleisches nach
Die Stadt Frankfurt galt im 18. Jahrhundert als Handelszentrum für Schweinefleisch. Wenn die Steuereintreiber durch Frankfurts Gassen zogen, folgten sie immer gern dem Duft von Fleisch, denn Fleisch bedeutete in der damaligen Zeit automatisch Wohlstand.
Auf den Tischen fanden die Steuereintreiber aber oft nur abgenagte Knochen, da das Fleisch zuvor versteckt worden war. Übrig geblieben von dieser List sind die Frankfurter Ribbsche. Sie werden als Kotelett aus dem Schweinerücken gewonnen, anschließend gepökelt und, wie sollte es für die Region anders sein, in Apfelwein gegart. Die Kassler Rippchen werden zusätzlich geräuchert, weshalb sie etwas würziger im Geschmack sind.
Ein typisches Arme-Leute-Essen
Das traditionell zu Rippchen gereichte Sauerkraut ist untrennbar mit deutscher Esskultur verbunden, obwohl mittlerweile davon ausgegangen wird, dass es sich fast gleichzeitig in unterschiedlichsten Teilen der Welt verbreitete. Die Chinesen waren wahrscheinlich die Ersten, die das fermentierte Kraut herstellten. Doch auch die alten Griechen und Römer wendeten die Methode an, um ihr Gemüse länger haltbar zu machen. Im Mittelalter erreichte das Sauerkraut dann Deutschland. Es wurde besonders gern von den Seemännern gegessen, denn es beugt Skorbut vor. Auf langen Seereisen war die Ernährung meist sehr schlecht, der Schiffbesatzung fielen wegen Vitamin-C-Mangels oft reihenweise die Zähne aus. Sauerkraut, reich an Vitamin-C, war ein probates Gegenmittel. Als typisches Arme-Leute-Essen, weil billig zu produzieren, wurde es häufig zu Rippchen gereicht. Somit war die beliebte Kombination geboren. Alternativ werden Rippchen gerne warm mit Kartoffelbrei oder Brot serviert, in manchen Gasthäusern gibt es sie auch kalt mit Kartoffelsalat.
Das brauchst du:
- 4 gepökelte, gekochte Rippchen
- 600 g frisches Sauerkraut
- 800 g Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 6 EL Butter
- ¼ l Apfelwein
- 2 EL Kartoffelmehl oder Speisestärke
- 2 Lorbeerblätter
- 12 Pfefferkörner
- 4 Wacholderbeeren
- 4 Nelken
- Salz, Pfeffer, Muskat, Zucker und etwas Milch
Rezept für Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut
Das brauchst du:
- 4 gepökelte, gekochte Rippchen
- 600 g frisches Sauerkraut
- 800 g Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 6 EL Butter
- ¼ l Apfelwein
- 2 EL Kartoffelmehl oder Speisestärke
- 2 Lorbeerblätter
- 12 Pfefferkörner
- 4 Wacholderbeeren
- 4 Nelken
- Salz, Pfeffer, Muskat, Zucker und etwas Milch
Und so geht's:
Das Sauerkraut abwaschen und abtropfen lassen. Zwiebeln würfeln und mit zwei Esslöffeln Butter andünsten. Das Sauerkraut dazu geben und mit Apfelwein ablöschen. Die Gewürze in einem Teebeutel zum Sauerkraut geben. Danach mit Salz und Zucker abschmecken. Das Sauerkraut kurz aufkochen und dann bei geschlossenem Deckel für zirka 30 Minuten köcheln lassen. Dann mit dem Kartoffelmehl oder der Speisestärke abbinden. Die Rippchen auf das Kraut legen und alles noch einmal für 20 Minuten ziehen lassen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen, klein schneiden und in heißem Wasser weich garen. Anschließend mit einem Schuss Milch und vier Esslöffeln Butter zu Kartoffelpüree stampfen oder durch eine Kartoffelpresse drücken. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und alles zusammen anrichten.
Das Originalrezept findest Du hier.