Faszination Foto
Die Leica Welt ist ein inspirierender Ort für alle, die gerne Fotos machen: Man geht auf Zeitreise durch die Fotografiegeschichte und kann sich selbst am Auslöser erproben.
Die schwarze Scheibe im großen Panoramafenster des Ernst Leitz Museums führt ein Eigenleben. Nähert man sich dem mannshohen Objekt, öffnet sich die kreisrunde Fläche automatisch, sodass man gut hindurchschauen kann. Tritt man zurück, schließt sich die Öffnung mit jedem Schritt ein bisschen mehr. Vor, zurück, vor, zurück, das macht Spaß, man kommt unweigerlich ins Spielen. Und bekommt auf diese Weise nebenbei erklärt, wie beim Fotografie en das Prinzip einer Blende funktioniert.
Es gibt viele erstaunliche Dinge zu entdecken in der Leica Welt. Der weltbekannte Kamerahersteller hat im Leitz Park in Wetzlar einen modernen Erlebnisraum für Fotografie geschaffen. Für Fans der Traditionsmarke ist es ein Paradies, doch auch für alle anderen lohnt sich die Mischung aus Ausstellungen, Produktschau und interaktiven Stationen. Man erfährt viel über das Unternehmen Leica, das in seinen über 150 Jahren Firmengeschichte die Entwicklung der Fotografie mitgeprägt hat und wie wohl keine andere Marke für eine besondere und anspruchsvolle Bildkultur steht.
Dem Mythos Leica auf der Spur
Davon kann man sich direkt am Eingang der Firmenzentrale überzeugen: In wechselnden Ausstellungen zeigt die Leica Galerie immer wieder herausragende Werke von international bekannten Fotografen und Fotografinnen auch wer es ins Finale der renommierten Oskar-Barnack-Awards geschafft hat, wird ausgestellt. Dem Mythos Leica ganz nah kommt man bei den „36 aus 100“: Arrangiert wie ein Kleinbildfilm sind dort Leicamotive ausgestellt, die Geschichte geschrieben haben – von den Fäusten Muhammad Alis bis zum Porträt von Che Guevara.
Auch Fans von hochwertiger Kameratechnik kommen auf ihre Kosten: Wie auf einer Zeitreise lässt sich beim Gang entlang der Vitrinen die Entwicklung der Leica-Modelle nachvollziehen, mehr als 400 Exponate aus über 100 Jahren sind hier ausgestellt, darunter auch Objektive, Ferngläser oder Nachtsichtgeräte. In elf großen, schwarze Stelen werden die „Meilensteine“ präsentiert: elf Kameras, deren technische Innovationen besonders prägend für die Fotografie waren, darunter auch die „Ur-Leica“ von 1914 aus dem persönlichen Besitz von Oskar Barnack, dem Erfinder der Kleinbild Kamera. Wie heute bei Leica mit Hightech gearbeitet wird, kann man sich in der Manufaktur anschauen, indem man den Mitarbeitenden durch drei große Fenster bei der Präzisionsarbeit zusieht. Zeitgleich wird jeder Arbeitsschritt detailliert auf einem Bildschirm erklärt.
Ausprobieren und selbst fotografieren
In der zweiten Etage des Museums wartet eine Herausforderung für die Sinne. In verschiedenen Erlebnisräumen werden optische Phänomene greifbar gemacht und Grundregeln der Fotografie vermittelt: Fokus, Farben, Licht und Schatten, auch Bildgestaltung ist ein Thema. Gäste können eine interaktive Dunkelkammer ausprobieren und verschiedene Settings für ein Fotoshooting einrichten, Scheinwerfer und Windmaschine inklusive. Der Experimentierfreude der Hobbyfotografen und -fotografinnen sind kaum Grenzen gesetzt. Bilder kann man mit dem eigenen Smartphone machen oder mit einer der Leica-Kameras, die an allen Effektstationen installiert sind. Die Fotos lassen sich anschließend über die App des Leitz-Parks herunterladen.
Für Abwechslung zwischendrin sorgt ein Besuch im Café Leitz in einem kleinen Pavillon direkt gegenüber: Das hat eine kleine Mittagskarte und bietet frisch zubereiteten Kuchen an. Die neuesten Produkte gibt es im Leica Store, der Leica Classic Store bietet den An- und Verkauf von Vintage-Produkten. Geöffnet ist die Leica Welt täglich von 11 bis
18 Uhr. Buchen lässt sich auch ein Wochenendpaket für zwei Personen mit einer Übernachtung im Ernst Leitz Hotel und einer VIP-Führung durch die Leica Welt.