Eschweger Zinnfigurenkabinett
Wenn man Robert Köcher fragt, welches seine Lieblingsfigur im Zinnfigurenkabinett ist, muss er trotz etwa 20.000 Ausstellungstücken nicht lange überlegen.
Der Dietemann ist die Symbolfigur der Kreisstadt Eschwege
„Der Dietemann ist meine Lieblingsfigur. Er ist schön gestochen und auch schön zu bemalen“, erklärt er während er dem Zinnmann seinen letzten Pinselstrich verpasst. Der Dietemann ist die Symbolfigur der Kreisstadt Eschwege in Nordhessen, dem Lieblingsort von Robert Köcher. Im Dietemannlied, das vom Glockenspiel am Markt erklingt, heißt es: „Ein Städtlein liegt am Werrastrand, Dietemann am Werrastrand,…, da bläst ein Mann vom Turm ins Land, …, und weil er so schön blasen kann, drum nennt man ihn den Dietemann…“. Kein Wunder also, dass dieses Männchen sich so großer Beliebtheit erfreut. Aber auch ansonsten liegt dem ehrenamtlichen Museumsführer die Geschichte seiner Stadt und der Umgebung besonders am Herzen. In den Räumen der mittelalterlichen Kemenate in Eschwege erzählen moderne und historische Miniaturen die Chronik der Stadt und Landschaft.
Weltrekord: Die kleinste Zinnfigur der Welt
Ob „kleine Leute“ oder weltbekannte Persönlichkeiten – hier im Zinnfigurenkabinett sind sie alle nur zwischen 1,2 Millimeter und neun Zentimeter groß. Auf Schiffsmodellen im Maßstab 1:1250 tummeln sich Mini-Matrosen, „mit nur 1,2 Millimetern die kleinsten Zinnfiguren der Welt“, erklärt Robert Köcher. Sogar einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde gibt es dazu. Sogenannte Dioramen zeigen 5.000 Jahre Weltgeschichte im Kleinformat. Der Wilde Westen, die Kaiserzeit des „Alten Fritz“ oder auch Napoleon sind über fünf Etagen verteilt. Und natürlich wichtige Orte und Ereignisse der Stadt in Nordhessen: Eschwege vor dem großen Stadtbrand im Jahr 1637. Der Bismarckturm auf dem großen Leuchtberg. Oder das Badehaus an der Werra, das wie man sieht, zu damaligen Zeiten noch getrennt für Mann und Frau war.