Winterwonderland auf dem Hohen Meißner
Auch nach 20 Jahren am Hohen Meißner freut sich Marco Lenarduzzi immer noch auf den Schnee.
„Wenn die kleinen weißen Berge auf den Fichtenzweigen sitzen und der Nebel sich durch die Kälte in glitzernd gefrorenen Raureif verwandelt, ist das einfach eine märchenhafte Stimmung hier oben“, schwärmt der Leiter des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land. Der Winter hat seinen besonderen Zauber auf dem nordhessischen Bergplateau. Ab und zu springt er ein, wenn die Loipen gespurt werden müssen. Dann fährt er mit dem Pistenbully oder dem Motorschlitten durch die Winterlandschaft. Auch spät abends oder sogar nachts. „Der Schnee hält sich nicht an Arbeitszeiten und Feiertage“, lacht Lenarduzzi, „man muss immer ein bisschen auf dem Sprung sein.“ Und dann sind die Pisten für die Skifahrer am Morgen schön durchgefroren und gut befahrbar.
Langläufer, Rodler, Wanderer
Ob Anfänger oder passionierter Langläufer, jeder findet am Hohen Meißner seine Loipe. „Unsere Strecken sind nicht extrem lang, aber sie haben die perfekte Länge, um sie gut zu pflegen und sie auch bei Neuschnee schnell wieder befahrbar zu machen“, erklärt der Naturpark-Leiter. Neben der klassischen Langlauf-Loipe mit 9 km gibt es auf dem Meißner auch eine 5 km lange Skatingstrecke und eine kleine Schnupperrunde. Diese 1,5 km lange Strecke ist speziell für Anfänger und Familien mit Kindern angelegt und erleichtert den Einstieg in das Wintersportvergnügen. Der Hohe Meißner bietet im Winter aber nicht nur ideale Bedingungen zum Ski fahren, sondern auch beste Voraussetzungen fürs Rodeln. Die beliebtesten Plätze zum Rodeln sind die Viehhauswiese an der Landstraße und die Wiese beim Naturfreundehaus Meißnerhaus. Damit sich Fußgänger und Langläufer im Winter nicht in den Weg kommen, gibt es hier auch einen ausgeschilderten 3,8 km langen Winterwanderweg. Dieser Weg hat zwei Abkürzungsmöglichkeiten und wird ebenfalls von Marco Lenarduzzi mit dem Pistenbuggy fest angewalzt: „Dadurch eignet er sich sogar für Familien mit Kinderwagen oder - auch sehr beliebt - man kann die Kinder mit dem Schlitten auf dem Weg ziehen.“
Fackelwanderung
Im Winter, von November bis Februar, ist der Winterwanderweg auch die Strecke für die beliebten Fackelwanderungen. „Bei ausgehendem Tageslicht wandern wir los und wenn es dann dunkel ist, entzünden wir die Fackel“, erklärt Lenarduzzi. Es gibt diese Wanderungen auch mit Anschlusseinkehr in der urigen Viehhaushütte. Wenn dem ein oder anderen nach der zweistündigen Wanderung der Magen knurrt, lockt ein rustikales Essen am warmen Bollerofen. Heiße Getränke zum Aufwärmen sind natürlich auch dabei. „Gerade wenn Schnee liegt, sind diese Wanderungen ein echtes Erlebnis. Wenn das warme Licht des Feuers im frischen Schnee glitzert, ist es fast magisch.“ Wichtig ist dem Parkleiter, dass durch das Licht der Fackeln keine Tiere gestört werden. Diejenigen, die sich nicht im Süden oder im Winterschlaf befinden, ziehen sich aus den Hochlagen zurück und überlassen den Hohen Meißner den Schnee-Fans. Jetzt muss es nur noch schneien, im Frau-Holle-Land. Bei dem Namen sollte das doch auf jeden Fall winterliches Programm sein.