Ein perfekter Tag in Bad Homburg ...
… sollte mit einem Bummel durch die Altstadt beginnen.
Liebevoll sanierte Fachwerkhäuser zieren hier die verwinkelten Gässchen und die Dorotheenstraße beeindruckt durch ihre Barockbauten. Parallel dazu liegt die Louisenstraße. Auf der Einkaufsmeile kannst Du nach Herzenslust shoppen und in den vielen kleinen Boutiquen stöbern. Vielleicht entdeckst Du sogar den „Homburg“. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Herrenhut aus Filz mit hochgebogener, eingefasster Krempe erstmals in der Kurstadt angefertigt. Berühmt wurde er international als „Real Homburg Hat“. Noch heute werden die Hüte hier in traditioneller Handarbeit hergestellt.
Beim Blick gen Himmel wirst Du feststellen,
dass ein Gebäude alle Dächer überragt und Dir in der Altstadt die Richtung weist: der Weiße Turm. Der fast 50 Meter hohe freistehende Bergfried aus dem 14. Jahrhundert ist das Überbleibsel der früheren Burg Hohenberg. Nach ihr wurde einst die Stadt benannt. In seinem Inneren kannst Du 174 Stufen erklimmen und dann den weiten Ausblick über Bad Homburg bis zur Wetterau, den Taunus und bis in den Odenwald genießen. Rund um den Weißen Turm, auf den Grundmauern der Burg Hohenberg, thront heute das Landgrafenschloss. Erbaut im 17. Jahrhundert diente es als Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg und nach 1866 als Sommerresidenz der preußischen Könige und deutschen Kaiser. Im Rahmen einer Führung kannst Du die prachtvollen Innenräume besichtigen und dabei eine Reise durch die verschiedenen Epochen unternehmen. Da wären zum Beispiel der farbenfrohe Englische Flügel im Empire-Stil, barocke Salons sowie Treppenhaus, Speisesaal und Bibliothek als Meisterwerke klassizistischer Raumkunst. Ein Highlight sind auch die Gemächer im Königsflügel, die von Kaiser Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria eingerichtet wurden.
Und genau wie die Könige und Kaiser vor Jahrhunderten, kannst Du vom Landgrafenschloss aus direkt durch den angrenzenden Schlosspark mit Obstgarten, Orangerie und Rosenterrasse flanieren. Hier findest Du auch zahlreiche seltene und exotische Pflanzen und Bäume. Der wohl eindrucksvollste unter ihnen ist die Libanonzeder. 1822 schenkte der Duke of Cambridge seiner Schwester zu ihrer Hochzeit mit Landgraf Friedrich VI. 16 Zedernpflänzchen. Leider erfroren fast alle Pflanzen, bis auf zwei. Diese beiden Zedern wurden vor dem Königsflügel des Landgrafenschlosses gepflanzt. Die größere der beiden ist heute beachtliche 20 Meter hoch.
Wenn Du Dich für Kunst interessierst,
solltest Du deinen Spaziergang am Parkausgang an der Löwenstraße beenden, denn hier findest Du zwei außergewöhnliche Museen, die Modernes mit Historischem verbinden. Das Museum Sinclair-Haus stellt moderne Kunst in spätbarocken Räumen aus. Die wechselnden Ausstellungen zeigen meist Werke zu „Natur, Kreatur und Schöpfung“. Gleich gegenüber liegen die Jakobshallen, eine Galerie für zeitgenössische Kunst in den Räumen einer ehemaligen Kirche. Etwas außerhalb der Innenstadt, aber den Fußweg allemal wert, liegt das Gotische Haus. Dort befindet sich eine einzigartige Hutsammlung. Etwa 300 elegante bis ausgefallene Modelle werden in den Ausstellungsräumen präsentiert. Der „Homburg“ ist natürlich auch mit dabei. Vor der Tür triffst Du auf eine besondere Persönlichkeit der Stadt, in Form einer bronzenen Statue: die Maus, die seit 1971 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Fragen von Kindern beantwortet. Sie stammt ursprünglich aus Bad Homburg, genau wie ihre „Mutter“. Die Grafikerin und Illustratorin Isolde Schmitt-Menzel hat das abenteuerlustige, orangefarbene Tierchen 1969 das erste Mal gezeichnet.
Nach so viel Kultur- und Altstadtfeeling
ist am Nachmittag ein Spaziergang im ruhigen Kurpark genau das Richtige. 44 Hektar groß ist die kunstvoll angelegte Grünanlage. Sie entstand ab 1854 nach den Entwürfen des königlich-preußischen Gartenbaudirektors Peter Joseph Lenné. Noch heute befinden sich hier die erste Tennisanlage auf dem europäischen Festland und der älteste Golfplatz Deutschlands.
Hier sprudelt Heilwasser!
1809 entdeckten zwei Jungen im Kurpark die verschüttete Quelle des Ludwigsbrunnens und legten damit den Grundstein für den erfolgreichen Aufstieg Bad Homburgs zur Kurstadt. Heute sprudelt das Heilwasser aus acht Brunnen und nährt die Becken mehrerer Thermen und Bäder.
Die Blütezeit des Kurbetriebs in Bad Homburg war das 19. Jahrhundert. Kaiser und Könige schätzten den Charme der aufstrebenden Kurstadt. Adlige aus der ganzen Welt kamen zu Besuch. Ein Geschenk aus dieser Zeit ziert bis heute den Kurpark. Der siamesische König Chulalongkorn erholte sich 1907 in Bad Homburg von einer schweren Krankheit und vermachte der Stadt aus Dankbarkeit eine Thai-Sala, einen goldverzierten Pavillon. 100 Jahre später schenkte das thailändische Königshaus der Stadt die zweite Thai-Sala zum Gedenken an seinen Vorfahren. Diese steht an der 1907 entdeckten und von König Chulalongkorn selbst eingeweihten Heilquelle.
Am besten kannst Du das Heilwasser der Stadt in einem der Bäder genießen. In den prachtvollen Räumen des Kaiser-Wilhelms-Bades im Kurpark liegt das Kur-Royal Day Spa. Hier kannst Du das Heilwasser in prachtvoller Atmosphäre genießen oder dich im Salon Victoria entspannen. Die besonderen Beziehungen Bad Homburgs zu Thailand werden in der Taunus Therme im Osten des Kurparks sichtbar. Das gesamte Bad wurde nach den Lehren des Feng Shui erbaut und besticht durch seine asiatisch anmutenden Gebäude. Das Heilwasser kannst Du hier in 1.400 Quadratmetern Whirlpools, Außenbecken und Badeseen genießen. Oder Du stattest in der „Traumwelt 1001 Nacht“ und im „Hamam Paradies“ dem Orient einen Besuch ab.