Offene Fernen wohin das Auge reicht
Wer in der Rhön unterwegs ist, der schätzt vor allem eins: ihre offenen Fernen. Denn die ehemaligen Vulkankegel, die das Mittelgebirge prägen, sind im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen wenig bewaldet. Frei schweift der Blick deshalb über die in Jahrhunderten gewachsene Landschaft. Jedoch hat das Land der offenen Fernen weit mehr zu bieten. Kaum ein deutsches Mittelgebirge ist so vielseitig: Gespenstische Hochmoore wechseln sich ab mit bunten Bergwiesen, über die Schmetterlinge tanzen. Aufmerksame Naturfreunde finden hier noch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die anderswo vom Aussterben bedroht sind. Genauso gibt es liebliche Streuobstlandschaften und malerische Weidegebiete, über die Herden von Rhönschafen ziehen. Dem UNESCO Biosphärenreservat Rhön gelingt der Spagat zwischen Natur und Kultur. Denn Ziel des Reservats ist es, beides zu vereinen. Anders als in einem Naturschutzgebiet geht es deshalb nicht nur um Naturschutz, sondern darum, das Wirtschaften des Menschen mit der Natur zu vereinbaren.
Die Seele der Landschaft
Lebendiges Beispiel dafür ist das Rhönschaf. Denn die Rhönschafe waren es, die dem Land der offenen Fernen sein typisches Gesicht gaben. "Buchonia" hieß die Rhön einst, weil sie hügelig war und dort viele Buchen wuchsen. Doch bereits im Mittelalter rodeten die Menschen die Wälder, um ihre Schafherden weiden zu lassen. Die Tiere hielten durch ihr Weiden die Landschaft frei von Verbuschung. Noch heute sieht man die Rhönschafherden, wenn man in der Rhön unterwegs ist.