Explosive Geschichte
Immer wieder ragen bizarre Basaltgebilde in die Höhe. Diese markanten Steinformationen sind die Überbleibsel aus der aktiven Vulkanzeit. Glutlawinen, Lavaströme und Aschewolken - vor 15 bis 18 Millionen Jahren war es im Vogelsberg alles andere als gemütlich. Einzelne Lavaströme reichten sogar bis Frankfurt.
Zeit, Wind und Wasser haben viele Kanten geglättet und Gipfel geschliffen. So sind die für die Region so typischen einladenden Täler entstanden. Aber immer wieder wirst Du im Nationalen Geopark Vogelsberg auf Basaltsäulen, Gräben und Steinbrüche treffen.
Der grüne Vulkan
Der Vogelsberg ist nicht, wie sein Name vermuten lässt, ein einziger Berg. Besteige und erkunde die zahlreichen Berge und Kuppen. Die höchste Erhebung im Naturpark Vulkanregion Vogelsberg ist der Taufstein mit 773 Metern und liegt verborgen im Wald in einem Naturschutzgebiet. Auch hoch oben ist der Vogelsberg erstaunlich grün. Der Buchenwald rund um den Taufstein wird schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts sich selbst überlassen. Zwischen knorrigem Altholz und dichtem Farn konnte sich so ein außergewöhnlicher Lebensraum entwickeln, der viele Pflanzen- Insekten- und Pilzarten beherbergt. Seltene Tiere wie der Rotmilan oder der Habicht haben hier ebenfalls ein Zuhause gefunden. Zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region gehört ebenso der Hoherodskopf mit 764 Metern. Der Hoherodskopf ist ganzjährig ein gut besuchtes Ziel. Im Sommer kannst Du die Ausblicke vom Baumkronenpfad aus genießen und auf der Sommerrodelbahn Spaß am runterrodeln des Erlebnisberges haben. Im Winter sind es die Möglichkeiten zum Rodeln, Ski-Langlauf, Schneeschuhwandern oder Ski-Alpin, die Dir ein sportliches Vogelsberg-Erlebnis bieten.
Feuer und Wasser
Am Hoherodskopf entspringt die Nidda, als kleiner Bach fließt sie durch Schotten, wo sie kurz darauf von der Niddatalsperre aufgehalten wird, bevor sie sich ihren Weg nach Frankfurt und zum Main weiterbahnt. Der so entstandene große Niddastausee ist ein wunderbares Naherholungsgebiet. Umgeben von Wiesen und Waldflächen gehört er zu den größten Seen in Hessen. Von Baden, über Angeln, Boot fahren, Surfen und Segeln findest Du hier alle Möglichkeiten, die der Wassersport bietet. Natürlich kannst Du auch einfach mal auf den Sonnenwiesen ausspannen. Die Nidda kannst Du Dir auch von der Quelle bis zur Mündung erradeln: Während das kleine Bächlein über Stein und Stock plätschert, folgt die Nidda-Route auf 95km dem romantischen Flusslauf. Dabei führt der Weg sanft bergab, vorbei an feuchten Auen, Hecken und Streuobstwiesen. Da sich sowohl der Weiß- als auch der seltene Schwarzstorch im Vogelsberg wohlfühlen, kannst Du ab und an das typische Klappern des Storches hören.
Auch andere Teile des Vogelsbergs eignen sich hervorragend zum Radfahren: Ganz bequem auf einer ehemaligen Bahntrasse führt der Vulkanradweg mit Abstecher ins bezaubernde Lauterbach oder das romantische Schlitz, auch bekannt als „Hessisches Rothenburg“. Von Mai bis Oktober nehmen die Radbusse des Vulkan-Express Dich und Dein Fahrrad an Wochenenden und Feiertagen für einen Ausflug mit.
Oder zu Fuß
Die schönsten Strecken des Vogelsbergs erwanderst Du auf den 118 Kilometern des Vulkanrings. Auf diesem Rundwanderweg liegt auch das historische Laubach. In der historischen Fachwerk-Altstadt kannst Du Dir gut vorstellen, wie es hier im Mittelalter ausgesehen haben mag. Die über 1.200 Jahre alte Stadt ist geprägt von basaltgepflasterten Straßen mit idyllischen Ecken und plätschernden Brunnen. In den engen Gassen stehen bis zu 500 Jahre alte Fachwerkhäuser, die alle überragt werden vom Prunkstück der Altstadt, dem 600 Jahre alten Schloss der Grafen zu Solms-Laubach, das dieses Adelsgeschlecht im 16. Jahrhundert bezog und bis heute bewohnt. Von den weltlichen Gefilden zu hoffentlich Erleuchtung und innerem Frieden lädt der Lutherweg 1521 von Grebenau nach Mücke. Wer auf dem Weg Hunger verspürt, der sollte in Hungen bei der Käsescheune Station machen, um dann gestärkt weiter ziehen zu können.